Die Fellpflege    

                                                       

 Also zum Thema "Kurzhaarschnitt beim Tibet Terrier" sind wir der Meinung, dass es eine große Auswahl an Kurzhaarhunden gibt und wir somit das natürliche Fell des Tibis nicht zu zerstören brauchen. Es erfüllt ja den Zweck, dass es im Winter die Kälte und im Sommer die Hitze vom Hund fernhält und man würde dadurch natürlich auch die Selbstreinigung des Felles zerstören. Da Sie sich bewußt für diese Rasse  entschieden haben, machen Sie bitte sein stolzes Aussehen nicht durch Abschneiden des Felles kaputt. Am Kopf, besonders bei den Augen sollte man vorsichtig sein, weil die Natur das Verdecken beim Tibi vorgesehen und ihn dafür mit mega langen Wimpern ausgestattet hat. Hier kann man das Haar etwas ausdünnen, nie ganz frei schneiden denn sonst sind Augenentzündungen vorprogrammiert.

  

Nun zur Pflege: Sie würden doch bestimmt nicht auf die Idee kommen, ungekämmt aus dem Haus zu gehen,oder? Und das ist nun wirklich kein großer Zeitaufwand. Aber klar doch, wir sind ja auch Menschen aber ein gepflegter Hund ist genauso schön anzusehen und erfüllt seinen Besitzer mit Stolz. Dabei gehört gar nicht viel dazu, wir kämmen unsere Hunde einmal pro Woche, dann aber intensiv und wenn man sich unsere Tibis so anschaut, ist das auch völlig ausreichend. 

 

Das Haarkleid unseres Tibet-Terriers hat einige Vorzüge: Spätestens wenn der Hund nass ist, riecht man ihn vor allem in der Wohnung. Unser Tibet-Terrier ist eine große Ausnahme. Sein Fell hat im nassen Zustand nicht diesen unangenehmen, typischen Hundegeruch wie man ihn von den meisten Hunderassen her kennt. Es hat dichte Unterwolle und relativ feines Deckhaar. Sommer -und Winterfell kennt unser TT nicht es wechselt im Alter von 9 bis 15 Monaten vom Welpen- ins Erwachsenenfell. In dieser Zeit ist der Pflegeaufwand allerdings besonders intensiv, doch auch hier brauchen Sie nicht ständig mit der Fusselbürste rumzurennen um rumliegende Haare aufzusammeln. Die abgestoßene Unterwolle bleibt meist im Deckhaar hängen und kann von dort herausgekämmt werden. Der TT haart so gut wie überhaupt nicht, desweiteren besitzt das Fell die hervorragende Eigenschaft sich selbst zu reinigen. Verantwortlich dafür ist eine feine Fettschicht, die jedes einzelne Haar von der Wurzel bis zur Spitze hauchdünn bedeckt. Wenn wir bei schlechtem Wetter draussen waren, was dem kleinen Racker übrigens überhaupt nichts ausmacht, staunen wir immer wieder wie nach einiger Trocknungszeit und hingebungsvollem Schütteln all der Dreck und das Laub verschwunden ist.

Alle Pflege muß also darauf gerichtet sein, diese selbstreinigende Fähigkeit des Haarkleides zu erhalten. Zudem ist das lange Deckhaar etwas besonders Kostbares. Es braucht fast ein Jahr bis es nachgewachsen ist, darum muss das Bürsten und Kämmen besonders schonend sein damit nicht unnötig viel Deckhaar ausgerissen wird. Sie sollten ihren Liebling schon im Welpenalter mit Kamm und Bürste vertraut machen. Anfangs ist noch nicht soviel da was man kämmen muß, es genügt ein tägliches sanftes Bürsten, nach und nach sollten Sie aber den Welpen auch mit dem Kamm vertraut machen.

Am Besten legen Sie den Welpen auf einen Tisch mit rutschfester Unterlage. Der Tisch sollte so hoch sein, dass Sie in der Ihnen angenehmen Sitz- oder Standposition  bequem arbeiten können. Es gibt so viel Literatur über die richtige Technik des Kämmens, dass ich hier nur über meine Art und gute Erfahrung berichten will. Wichtig ist, dass Ihr Welpe das Bürsten und Kämmen so angenehm empfindet wie das Streicheln mit der Hand, auch wenn das nicht immer gelingen wird. Ich habe das Babypuder für mich entdeckt, einfach in das Fellknötchen sanft einmassieren und schon lässt es sich problemlos auskämmen und als toller Nebeneffekt, riecht der Hund danach auch richtig gut. Sie sollten immer ohne Kraftaufwand kämmen und grundsätzlich von unten nach oben und von innen nach außen und immer bis an den Haaransatz.

Mit der Bürste kämme ich vor, beginnend an den Beinen und kämme alles erst einmal nach oben dann nehme ich den Kamm, beginne an der Innenseite des Hinterpfötchens, nehme dort eine kleine Partie ganz unten an der Pfote und kämme sie behutsam durch. Das darüberliegende Deckhaar schiebe ich dabei mit den Fingern hoch und kämme unterhalb dieser Linie von oben nach unten. Jede neue Strähne kämme ich erneut immer von oben nach unten. So arbeite ich mich schrittweise durch, bis zum Genitalbereich. Anschließend kämme ich mich seitlich am Bauch in Richtung Vorderpfoten und kämme auch dieses wie die Hinterpfote, einschließlich Brustbereich. Dann kämme ich vom Genitalbereich bis zur Spitze  des Hinterpfötchens (gegen den Strich), wechsle dann in den Aussenbereich und arbeite mich hoch bis zur Schulter. Das Ganze wiederhole ich auch auf der anderen Seite und kämme anschließend den Rücken, ganz wichtig die Ohren, die Schnauze, den Hals und den Kopf. Zum Schluß ist der Schwanz dran, auch hier gilt besondere Sorgfalt und Vorsicht denn ein ausgerupfter Schwanz sieht nicht gut aus und auch hier braucht das Fell ein ganzes Jahr bis es nachgewachsen ist.

Es kommt natürlich schon mal vor, das Verfilzungen auftreten auch ich will mich da nicht rausnehmen: Bei leichten Verfilzungen versuche ich erstmal vorsichtig mit den Fingern das Fell auseinander zu zupfen um anschließend mit der Spitze des Kammes von der Haut nach außen zu kämmen, meist genügt das schon allerdings nicht bei hartnäckiger Verfilzung. Das kann beim Fellwechsel (zwischen 9 und 15 Monaten) schon mal vorkommen, in diesem Fall kann man mit einer abgerundeten Schere parallel zum Haar, also senkrecht zur Haut ins Filzpaket schneiden um es in kleine Pakete zu zerteilen, die man dann wieder mit der Spitze vom Kamm ausbürsten kann. Dabei geht allerdings Deckhaar verloren was man aber nicht vermeiden kann.

 

Die Augen:

Die Augen des Hundes sondern Tränensekret ab, dass sich in den Haaren der Augenwinkel sammelt. Dieses Sekret sollten Sie jeden Tag entfernen, am Besten mit einem feuchten Lappen. Am Anfang wird sich der kleine Welpe noch sträuben aber bitte nicht nachgeben. Ich umspanne dafür mit einer Hand den Kiefer  ganz sanft und behutsam und lobe ihn anschließend für sein braves Verhalten.

 

Die Ohren:

Da der TT insgesamt ein langes Fell hat, finden sich auch in den Ohren ziemlich viele und lange Haare. Aufgrund seiner Hängeohren bildet sich hier ein feuchtes Klima welches zu Reizungen im Innenohr führen kann. Um die Haare zu entfernen benutze ich eine stumpfe Pinzette oder die Finger aber auf keinen Fall eine Schere benutzen weil sonst ganz schlimme und schmerzhafte Entzündungen auftreten können. Zupfen Sie aber immer nur ganz wenige Haare auf einmal heraus dann tut es ihm auch nicht weh. Am Anfang wird er zwar viel Geschrei machen aber wenn er daran gewöhnt ist, wird er es fast so angenehm finden wie das Bürsten. Es ist aber nicht bei jedem Hund nötig.

 

Kleine und große Wäsche:

In der Regel benötigen TT kein Bad aber es kommt vor, gerade auch bei der Futterumstellung, dass sich weicher Kot in dem langen Fell festsetzt, dann hilft alles nichts, er muss in die Wanne. Reines Wasser ist hier allerdings ausreichend und auch nur die Analregion sollte gewaschen werden. Ein Hundeshampoo benutzen wir nur wenn unsere Racker meinen das Kuhfladen so schön warm sind und sie sich damit "einparfümieren" müßen. Doch auch hier werden wieder nur die verschmutzten Stellen gereinigt. Sollte vielleicht aus medizinischer Sicht trotzdem mal ein Vollbad von Nöten sein, streifen wir das Wasser aus dem Fell nur ab und drücken es mit dem Handtuch sanft aus. Wer will, kann seinen Liebling auch trocken föhnen aber wenn Sie mit ihm "fangen" spielen trocknet er genauso gut und hat noch Spass dabei.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meinen Erfahrungen und Ratschlägen etwas weiterhelfen und wünsche Ihnen viel Spass mit Ihrem wunderschön- gepflegten Tibet-Terrier.